Workshop gegen Diskriminierung – Poetry Slam mit Andru König
Vom 10.–12. September 2025 hatten unsere drei 8. Klassen die besondere Gelegenheit, an einem mehrtägigen Projekt mit Andru König teilzunehmen. Für unsere Schülerinnen und Schüler war er kein Unbekannter: Er ist in Lebenstedt aufgewachsen, ging selbst im Schulzentrum Fredenberg zur Schule und kennt die Lebenswelt der Jugendlichen dadurch sehr genau. Mit seinen authentischen und emotionalen Berichten von eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung gewann er sofort die Aufmerksamkeit der Klassen und schuf eine offene Atmosphäre voller Vertrauen.
Es zeigte sich schon am ersten Tag, dass seine Offenheit ansteckend wirkte. Die Schülerinnen und Schüler verloren schnell ihre Hemmungen, eigene Geschichten von Ausgrenzung, Vorurteilen und Ungerechtigkeit zu erzählen. Manche berichteten von ganz persönlichen Erlebnissen, andere schilderten Situationen aus ihrem Umfeld. In wechselnden Workshop-Phasen und gemeinsamen Gesprächsrunden wurden diese Erfahrungen aufgegriffen, reflektiert und in einen größeren Zusammenhang gestellt.
Das dreitägige Projekt verfolgte mehrere Schwerpunkte:
- Sensibilisierung für Diskriminierung in all ihren Formen – sei es Rassismus, Sexismus, Klassismus oder andere Benachteiligungen.
- Stärkung sozialer Kompetenzen wie Empathie, gegenseitige Rücksichtnahme, interkulturelles Denken und Selbstreflexion.
- Vorbildwirkung: Andru König zeigte, dass man aus eigenen Erfahrungen lernen und diese anderen weitergeben kann.
- Mitgestaltung der eigenen Schulkultur: Die Schülerinnen und Schüler erlebten, dass sie ihre Schule aktiv mitprägen können.
- Kreative Entfaltung und Selbstwirksamkeit: Durch die Schreibwerkstatt konnten sie eigene Ideen in künstlerischer Form ausdrücken und erleben, dass ihre Stimme zählt.
Schreibwerkstatt „Poetry Slam“
Am zweiten und dritten Tag stand die kreative Arbeit im Mittelpunkt: In der Schreibwerkstatt verfassten die Schülerinnen und Schüler eigene Texte, Gedichte und Rap-Parts. Dabei setzten sie sich intensiv mit den Themen Selbstwert, Zugehörigkeit, Vielfalt und Diskriminierung auseinander. Viele Jugendliche zeigten großen Mut, indem sie persönliche Gedanken aufschrieben, oft in einer Sprache, die für sie nicht leicht ist. Trotz sprachlicher Hürden entstanden Texte voller Ausdruckskraft, Witz und Tiefe.
Den Höhepunkt bildete die Präsentation am dritten Tag: Einige trugen ihre Texte selbstbewusst auf der Bühne vor, andere ließen ihre Beiträge von Freundinnen und Freunden, von Andru König oder auch von Lehrkräften oder den Schulsozialpädagogen vorlesen. So entstand ein abwechslungsreiches Programm, das berührte, nachdenklich machte und zeigte, wieviel Kreativität und Ernsthaftigkeit in unseren Schülerinnen und Schülern steckt.
Das Projekt hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern, aber auch bei den Lehrkräften. Die Jugendlichen erlebten, dass sie ernst genommen werden, dass ihre Erfahrungen zählen und dass ihre Stimme wichtig ist. Viele berichteten, dass sie sich nach dem Workshop mutiger fühlten und ein neues Selbstbewusstsein entwickelt hätten.
Wir können als Schulgemeinschaft stolz sein auf die entstandenen Texte und auf den respektvollen Umgang, den unsere Schülerinnen und Schüler in diesen Tagen miteinander gelebt haben. Das Projekt hat unsere Schulkultur bereichert, die Sensibilität für Diskriminierung gestärkt und gezeigt, wie wichtig Empathie und Solidarität sind.
Wir danken Andru König herzlich für diese wertvolle Arbeit und freuen uns darauf, die Zusammenarbeit in Zukunft fortzuführen.